Ursprünglich kommt der Ingwer aus Südostasien. Dort wird er heute in zahlreichen Gebieten kultiviert. Als Gewürz gelangte der Ingwer schon im Altertum nach Europa. Er wurde über arabische Händler und später durch die Portugiesen verbreitet. Der Ingwer verbreitet sich über seine knolligen Wurzeln. Man nennt sie Rhizome. Sie wachsen unter der Erde und treiben neue Sprossen hervor, die als lange, schilfartige Stängel bis über einen Meter hoch werden können. Die rund 20 cm langen Blätter wachsen direkt am Stängel. Einige kürzere Triebe entwickeln Blütenstände mit gelben Blüten, die eine purpurfarbene Lippe haben.

Der Gattungsname Zingiber geht auf ein Sanskritwort «sringavera» zurück. Das bedeutet «mit Geweihsprossen versehen». Das umschreibt das Aussehen der Ingwerwurzel sehr treffend. Der Zusatz officinalis deutet darauf hin, dass die Pflanze in der Offizin, dem Verkaufsraum einer Apotheke, verkauft wurde. Ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Arzneipflanze handelt, die schon sehr lange bekannt ist.

Als Heil- und Gewürzpflanze verwendet man das knollige Rhizom. Es wird gesäubert, von Erde befreit und an der Sonne getrocknet. Der Ingwer enthält ätherische Öle und Scharfstoffe (Gingerol und Shogaol). Der Wurzelstock wurde vom HMPC, dem Komitee für pflanzliche Heilmittel, als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Die langjährige Arbeit mit Ingwer hat gezeigt, dass er zur Linderung der Symptome der Reisekrankheit beitragen kann. Zudem verwendet man ihn seit jeher zur Behandlung leichter krampfartiger Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen und Flatulenz oder bei Übelkeit.